Vorwurf Tierquälerei in NRW: Sollten wir als Gesellschaft weniger Fleisch konsumieren?

30.09.2022 - Themenbereiche: Nordrhein-Westfalen, Recht/Grund- und Menschenrechte, Umwelt und Nachhaltigkeit
Mastschwein bei Fütterung hinter Gatter

Kurzfassung

Nach schweren Vorwürfen der Tierquälerei ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen sechs Schweinemastbetriebe aus Ostwestfalen-Lippe und dem Münsterland. Das ZDF-Magazin „frontal“ hatte zuvor über die verdeckten Recherchen einer Tierschutzorganisation berichtet. Die Großschlachterei Westfleisch, zu deren Lieferanten auch die betroffenen Höfe zählen, zeigt sich über die Verstöße empört. In einer Stellungnahme kündigt der Münsteraner Konzern ein „umfangreiches Sonder-Monitoring“ an, „damit die generell hervorragende Arbeit unserer über 3.000 Vertragspartner nicht in Misskredit gerät“. Denn Verbraucherinnen und Verbraucher legen immer größeren Wert auf das Tierwohl: Laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft befürworten 87 Prozent auch die verbindliche Tierhaltungskennzeichnung, die laut Koalitionsvertrag der Ampelregierung noch 2022 eingeführt werden soll.

Kritische Stimmen attestieren der Branche ein strukturelles Problem

Nach offiziellen Angaben landeten im Jahr 2021 etwa 55 Kilogramm Fleisch pro Kopf auf deutschen Tellern. Knapp ein Drittel des in Deutschland hergestellten Fleisches stammt aus NRW: Mit Westfleisch und Tönnies beheimatet das einwohnerstärkste Bundesland zwei führende Unternehmen der Fleischindustrie. Zusammen brachten die zwei Branchenriesen im Jahr 2021 über 23 Millionen Schweine an den Haken.

Doch kritische Stimmen attestieren der Branche ein strukturelles Problem. Gegenüber dem WDR macht Thomas Bernhard von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) die niedrigen Fleischpreise dafür verantwortlich: Es herrsche „ein mörderischer Preiskampf“, der sich nicht nur auf das Tierwohl, sondern auch auf den Arbeitsschutz der Beschäftigten auswirke. Angesichts der Negativ-Schlagzeilen ruft das Deutsche Tierschutzbüro aus Sankt Augustin Konsument:innen dazu auf, ihre Marktmacht zu nutzen: „[M]it Deinem Einkaufszettel stimmst Du täglich für oder gegen dieses grausame System“, mahnt die Tierrechtsorganisation.

Sollten wir als Gesellschaft weniger Fleisch konsumieren?

Acht Perspektiven

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„Von Hirschhausen: Wer weniger Fleisch isst, verzichtet - auf Infarkt und Schlaganfall“

Focus, 14.01.2022 - Eckhart von Hirschhausen

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Die Perspektive in 30 Sekunden

Unter unserem Fleischkonsum leiden nicht nur die Nutztiere, sondern auch wir selbst, meint der Arzt und Moderator Eckhart von Hirschhausen. Im Nachrichtenmagazin FOCUS appelliert er daher an die Leserinnen und Leser, die eigene „Fleisch-Biografie“ auch aus gesundheitlichen Gründen kritisch zu hinterfragen. Von Hirschhausen konstatiert: „Wer weniger Fleisch isst, verzichtet – auf Infarkt und Schlaganfall.“

Mit knapp 60 Kilo Fleisch pro Kopf und Jahr verzehre die deutsche Bevölkerung mindestens doppelt so viel Fleisch, wie gesund sei. „Und erst langsam verstehen wir, dass wir uns damit selber umbringen“, mahnt von Hirschhausen. Der alte Kinderglaube, dass man nur mit Fleisch groß und stark werde, sei längst widerlegt. Denn das Gegenteil sei der Fall: Weniger Fleischkonsum bedeute auch weniger Übergewicht, Diabetes und Herzkrankheiten. „Eine Ernährung ist gesund, wenn sie eine vielfältige und abwechslungsreiche Auswahl an pflanzlichen Lebensmitteln enthält“, unterstreicht von Hirschhausen. Laut des Arztes braucht es weniger Fleisch, Milchprodukte und Zucker – dafür aber viel buntes Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse und Obst.

Zudem gerate die gerechte Verteilung von Ressourcen und Lebensmitteln durch den hohen Konsum von tierischen Produkten weiter aus den Fugen: „Pflanzenbasiert bekommen wir auch alle Menschen auf der Erde satt“, räumt von Hirschhausen ein. „In einer Welt mit zwei Milliarden übergewichtigen und einer leider wieder wachsenden Zahl an hungernden Menschen (…) muss es doch bessere Wege geben, die vorhandenen Kalorien fair und gesund zu verteilen“, plädiert er.

Anmerkungen der Redaktion

Eckhart von Hirschhausen ist Kabarettist, Fernsehmoderator, Drehbuchautor, Schriftsteller und Wissenschaftsjournalist. Er hat ursprünglich in Berlin, Heidelberg und London Medizin studiert und daraufhin in Bern und Johannesburg, Südafrika, als Arzt gearbeitet. Hirschhausen hatte später mehrere Lehraufträge in der Medizin an der Universität Gießen inne, bevor er 2022 zum Honorarprofessor an der Universität Marburg ernannt wurde. Bekannt ist von Hirschhausen vor allem für seine Bücher und Kabarettauftritte. Seine Programme beschäftigen sich häufig mit medizinischen Themen, oft auch mit aufklärendem Charakter, wie beispielsweise das Programm „Wunderheiler – Wie sich das Unerklärliche erklärt“. Seine Bücher, etwa der Bestseller „Die Leber wächst mit ihren Aufgaben“, wurden insgesamt über 5 Millionen Mal verkauft.

Der FOCUS ist ein wöchentlich erscheinendes deutsches Nachrichtenmagazin. Er wurde 1993 vom Hubert Burda Verlag als Konkurrenz zum SPIEGEL gegründet. Das Magazin erschien zuletzt in einer verkauften Auflage von rund 243.000 Exemplaren (2/2022) und gehört damit zusammen mit dem SPIEGEL und dem STERN zu den reichweitenstärksten deutschen Wochenmagazinen. Der FOCUS gilt dabei in seiner Ausrichtung im Vergleich zu den beiden Konkurrenzmagazinen als konservativer. Auch der Online-Auftritt des Magazins gehört zu den reichweitenstärksten in ganz Deutschland: Laut der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF) hatte FOCUS.DE im Dezember 2021 rund 27 Millionen Nutzer:innen zu verzeichnen. Das GOETHE-INSTITUT befindet, das Blatt vertrete eine wirtschaftsliberale Haltung und wende sich „mit vielen grafischen Darstellungen und farbintensiven Bildern insbesondere an Leser:innen mit weniger Zeit“. Wie viele andere Medien in Deutschland hat der FOCUS seit Jahren stark sinkende Verkaufszahlen zu verzeichnen: Anfang 2000 lag die Auflage noch bei knapp 811.000 verkauften Exemplaren.

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„‚Böses Fleisch?‘ Für das Klima sollten wir weniger Fleisch essen - doch die Politik ist zu feige.“

Moment.at, 26.08.2022 - Sebastian Panny

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Die Perspektive in 30 Sekunden

Ein „Weiter so“ beim Fleischkonsum kann sich die Gesellschaft keinesfalls leisten, argumentiert der Journalist Sebastian Panny im MOMENT-Magazin der wirtschaftspolitischen Denkfabrik Momentum Institut: „Wenn wir unseren Fleischkonsum nicht verringern, können wir unsere Klimaziele nicht erreichen.

Laut Weltklimarat ist der weltweite Ernährungssektor deutlich zu klimaschädlich: Vor allem die Herstellung tierischer Kost setze beträchtliche Mengen an Treibhausgasemissionen frei. Zudem falle etwa der Regenwald der Fleischerzeugung zum Opfer, weil der Futtermittelanbau immer größere Flächen beanspruche. Insgesamt fordere die Viehzucht 77 Prozent der weltweiten Anbaufläche, wie Panny unter Verweis auf Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen illustriert. Auch die Bilanz der Bio-Viehzucht falle diesbezüglich nicht besser aus. Hier bezieht der Autor sich auf eine Analyse der britischen Tageszeitung THE GUARDIAN, nach der Bio-Fleisch mitunter sogar mehr Treibhausgase verursacht als konventionelles Fleisch. Das liege unter anderem daran, dass die Tiere durch die Weidehaltung wesentlich mehr Land brauchen. 
 
Gemäß einer Studie der Universität Bonn müsse der Fleischkonsum pro Kopf auf 20 kg pro Jahr reduziert werden, um die Klimaziele zu erreichen. In direktem Vergleich mit seinem Heimatland kann der Österreicher in Deutschland zumindest ein Umdenken erkennen: „Die Gütesiegel für Fleisch werden strenger, der Markt für Fleischersatz wächst wesentlich stärker als bei uns“, lobt er. Und auch in der deutschen Politik sei das Thema präsenter als in Österreich: Immerhin habe die Ampel-Regierung sich bis 2023 zu einer neuen Ernährungsstrategie verpflichtet, während die österreichische Politik das Thema Fleisch laut Panny noch immer „ungern offen diskutiert“.

Anmerkungen der Redaktion

Sebastian Panny ist ein aus Österreich stammender Journalist. Er schreibt hauptsächlich für das MOMENT-Magazin des österreichischen Thinktanks Momentum Institut. Panny schreibt zudem auch für das sozialdemokratisch ausgerichtete österreichische Magazin ARBEIT & WIRTSCHAFT. Panny studiert an der Fachhochschule Wien Journalismus- und Medienmanagement.

MOMENT.AT ist die Seite der österreichischen Denkfabrik Momentum Institut. Als wirtschaftspolitische Denkfabrik veröffentlichen die Ökonom:innen des Institutes Studien und Analysen zu verschiedenen Fragestellungen, unter anderem zum Arbeitsmarkt und zum Klimaschutz. Die Denkfabrik gibt das MOMENT-Magazin heraus. Dieses verfolgt laut eigenen Angaben das Ziel, Journalismus mit Haltung zu betreiben. Es soll Perspektiven aufzeigen, die in der öffentlichen Diskussion zu selten berücksichtigt werden. Ziel ist eine nachhaltigere, gerechtere Gesellschaft. Neben dem Magazin betreibt Momentum mehrere Online-Formate wie Podcasts, einen Youtube-Kanal sowie einen Facebook- und einen Instagram-Kanal. Allein auf Facebook und Instagram erreicht Momentum laut eigenen Angaben insgesamt über acht Millionen Nutzer:innen. MOMENT.AT hat laut Similarweb im Juli 2022 rund 150.000 Nutzer:innen zu verzeichnen gehabt. Finanziert wird Momentum hauptsächlich über Spenden, wobei ein großer Teil des Budgets auf die österreichische Bundesarbeitskammer und den traditionell sozialdemokratisch dominierten Österreichischen Gewerkschaftsbund zurückgeht.

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„Ich habe einen Monat lang vegan gelebt und musste mich der unangenehmen Wahrheit über Fleischesser stellen“

Business Insider, 13.07.2022 - Lisa Schönhaar

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Die Perspektive in 30 Sekunden

Aus Sicht von Redakteurin Lisa Schönhaar gibt es ausreichend Gründe, den Fleischkonsum drastisch zu reduzieren – allen voran das Tierwohl. Wenn Fleisch dagegen von seinen Liebhaber:innen zum Kulturgut stilisiert werde, während Millionen von Nutztieren „unter grauenvollen Bedingungen“ gehalten werden, ist in ihren Augen schwer nachvollziehbar. „Warum sollte ‚Kultur‘ für alle Zeiten Grausamkeit und Unmenschlichkeit rechtfertigen?“, gibt sie auf dem Nachrichtenportal BUSINESS INSIDER zu bedenken.

Nach ihrem Dafürhalten wird beim Tierwohl vielerorts mit zweierlei Maß gemessen: „Alle empören sich über Hundeschlachtfeste in China, alle finden Kälbchen und Lämmer irre niedlich, alle sprechen sich gegen Tierquälerei aus“, betont sie. „[A]ber wenn ein Veganer sagt, dass er es ethisch nicht vertretbar findet, die abartig ausgeartete Massentierhaltung zu unterstützen, ist er gleich ein missionierender Fanatiker.“

Hinter dem Versuch, die Massentierhaltung mit sachlichen Argumenten zu rechtfertigen, wittert Schönhaar Bequemlichkeit: „Hören wir doch einfach auf damit, unsere eigene Bequemlichkeit und Feigheit hinter miesen Argumenten zu verstecken und nennen den absolut einzigen Grund, den es für unseren Fleischkonsum tatsächlich gibt: Wir finden Fleisch lecker.“ Die Autorin betrachtet einzig und allein den Appetit als ursächlich dafür, dass ein Teil der Gesellschaft noch immer die Augen vor der „überwältigenden Faktenlage“ verschließe.

Anmerkungen der Redaktion

Lisa Schönhaar ist SEO-Redakteurin beim Nachrichtenmagazin BUZZFEED. Zuvor hat sie für die Ippen-Digital-Gruppe gearbeitet und für das Wirtschaftsmagazin BUSINESS INSIDER DEUTSCHLAND als Wissenschaftsredakteurin geschrieben. Hauptsächlich beschäftigt Schönhaar sich mit den Themen Klima und Umwelt. Ihren journalistischen Werdegang begann Schönhaar als Online-Redakteurin des Karlsruher Instituts für Technologie, für das sie vier Jahre lang tätig gewesen ist.

BUSINESS INSIDER ist ein US-amerikanisches Unternehmen, das seit 2009 mehrere Nachrichtenseiten betreibt. Neben einer Website für globale Themen aus Politik und Wirtschaft gibt es auch den „Tech Insider“ oder „Markets Insider“. Zudem betreibt BUSINESS INSIDER Onlineausgaben für Australien, Indien, Malaysia, Indonesien, Singapur, China, Großbritannien, Südafrika und Dienste in den Landessprachen für Deutschland und Polen. Seit 2015 hält die Axel Springer SE 97 Prozent der Unternehmensanteile, den Rest besitzt Unternehmer Jeff Bezos, Gründer von Amazon und Investor der WASHINGTON POST. Die Website wurde mehrfach öffentlich für ihre polarisierenden Schlagzeilen, das sogenannte Clickbaiting, kritisiert. BUSINESS INSIDER betreibt ferner eigenständige Redaktionen wie die Redaktion des Online-Magazins GRÜNDERSZENE, die in einem blogartigen Format Artikel für Gründer, Startups und Investoren aus der Digitalwirtschaft veröffentlichen.

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„Man kann nicht jede Kuh persönlich kennen“

Die Zeit, 14.01.2020 - Zacharias Zacharakis

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Die Perspektive in 30 Sekunden

Der Wirtschaftsredakteur Zacharias Zacharakis erkennt in moralisierenden Appellen an die Konsumentinnen und Konsumenten vor allem eines: eine fehlgeleitete Debatte. „Immer soll es der Verbraucher richten, egal ob es um gutes Fleisch, faire T-Shirts oder das Klima geht“, moniert der Journalist auf der Nachrichtenplattform der Wochenzeitung DIE ZEIT. „Wie wäre es, wenn diejenigen handelten, die verantwortlich sind?

Das Narrativ, dass Bürgerinnen und Bürger die Welt durch ihren übermäßigen Konsum zu einem schlechteren Ort machen, lehnt Zacharakis entschieden ab. „Es ist doch völlig absurd, in einem freien Markt für alles den Verbraucher verantwortlich zu machen“, kommentiert der Autor. Stattdessen sei es Aufgabe der Politik, dem Markt und der Wirtschaft klare Grenzen zu setzen – durch strengere Haltungsrichtlinien etwa. „Wer es zulässt, dass gewisse Produkte zu gewissen Preisen in Geschäften angeboten werden, der darf sich nicht darüber wundern, dass die Menschen diese Dinge auch kaufen“, schreibt Zacharakis.

Der Wirtschaftsredakteur findet es „furchtbar“, ständig von einem schlechten Gewissen geplagt zu sein. „Ist das Fleisch, das ich esse, wirklich nachhaltig hergestellt? Müssen Menschen am anderen Ende der Welt leiden, wenn ich eine Jeans kaufe, die unter unwürdigen Bedingungen produziert wurde?“: Mit all diesen Fragen seien Konsument:innen viel zu häufig konfrontiert. Zumal der Anspruch, gänzlich sozial und ökologisch nachhaltig zu konsumieren, kaum zu erfüllen sei. Umso mehr plädiert Zacharakis an die Regierenden, für nachhaltige Rahmenbedingungen zu sorgen.

Anmerkungen der Redaktion

Zacharias Zacharakis ist Absolvent der Berliner Journalistenschule und seit 2011 Redakteur von ZEIT ONLINE. Er hat außerdem als Korrespondent für die FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND und die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG in New York gearbeitet. Seine erste journalistische Station war die Hamburger ASSOCIATED PRESS. Er schreibt hauptsächlich Artikel im Ressort Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

DIE ZEIT ist die größte deutsche Wochenzeitung und hat ihren Sitz in Hamburg. DIE ZEIT erscheint seit 1946 und wurde von ihren ersten beiden Chefredakteuren Ernst Samhaber und Richard Küngel zunächst als rechts-konservatives Blatt ausgelegt. Erst in den 1960er Jahren wurde die Wochenzeitung durch Marion Gräfin Dönhoff und den langjährigen Chefredakteur Theo Sommer als liberales Medium ausgerichtet. Dönhoff prägte DIE ZEIT bis 2002 und hat sie von 1968 bis 1972 herausgegeben, ab 1983 gemeinsam mit Altkanzler Helmut Schmidt (SPD). In gesellschaftspolitischen Fragen gilt DIE ZEIT als grundsätzlich (links-)liberal, hat allerdings auch viele Gastbeiträge aus dem gesamten Meinungsspektrum oder stellt Beiträge mit gegensätzlichen Meinungen gegenüber. Der NDR urteilt, DIE ZEIT gelte als „Blatt der Akademiker und Intellektuellen“ — und sei damit durchaus erfolgreich. Tatsächlich gehört DIE ZEIT zu den wenigen deutschsprachigen Printmedien, die seit der Digitalisierung an Auflage gewonnen haben. Zuletzt lag diese bei knapp 612.000 Exemplaren (2. Quartal 2022).

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„Historiker: "Vegetarier wollen zeigen, dass sie etwas Besseres sind"“

Der Standard, 24.04.2021 - Ilja Steffelbauer, Jakob Pallinger

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Die Perspektive in 30 Sekunden

Die Frage nach einem geringeren Fleischkonsum geht an der Lebensrealität vieler Menschen vorbei, macht der Historiker Ilja Steffelbauer deutlich. Während manche in Fleisch inzwischen „den Gipfel der Ausbeutung“ sehen, gehe es für andere immer noch vor allem darum, dass sie überhaupt genug zu essen haben. „Es gibt immer noch mehr Menschen, die sich unfreiwillig fleischlos oder fleischarm ernähren, als Menschen, die freiwillig auf Fleisch verzichten“, betont Steffelbauer im Gespräch mit Redakteur Jakob Pallinger von der Tageszeitung DER STANDARD.

Daher sei das Thema Fleischverzicht auch ausschließlich in der westlichen Welt so präsent. Besonders interessant findet der Historiker, wer sich dafür entscheide, auf Fleisch zu verzichten – und zwar „allen voran westliche, gebildete, urbane Mittelschichtler, Bobo-Bürger, die sich nicht durch mehr Konsum, sondern durch Konsumverzicht von anderen abgrenzen und damit ihren sozialen Status aufbessern wollen“, analysiert er. „Sie wollen zeigen, dass sie etwas Besseres sind als die leberkas- und schnitzelfressenden Prolos, und sich so moralisch überlegen fühlen.“ Dabei sei die Frage, ob man Fleisch isst oder nicht, zu einem „ideologischen Machtkampf“ geworden.

Zwar hält Staffelbauer es für legitim, sich persönlich dafür zu entscheiden, weniger oder gar kein Fleisch zu essen. Aber: „Was mich stört, sind jene fanatischen Verfechter des Fleischverzichts, die sich in ihrer Ideologie anmaßen, anderen ihre Sicht der Dinge aufzudrücken“, wendet er ein. In seinen Augen könne das die Bevölkerung spalten – und jede vernünftige Auseinandersetzung mit dem Thema blockieren. „Denn letztlich handelt es sich dabei um eine privilegierte Debatte innerhalb einer privilegierten Schicht unserer Gesellschaft“, meint Steffelbauer. Und diese könne mit ihren persönlichen Konsumentscheidungen nichts am industriellen Agrarsystem verändern. 

Anmerkungen der Redaktion

Ilja Steffelbauer ist Wissenschaftlicher Referent an der Fakultät für Wirtschaft und Globalisierung der Donau-Universität Krems in Österreich. Daneben ist er in der Wissenschaftskommunikation der Universität tätig. Gleichzeitig arbeitet er als Historiker und ist Autor mehrerer Sachbücher, darunter auch: „Fleisch: Weshalb es die Gesellschaft spaltet.“ Im Buch zeichnet Steffelbauer die Geschichte des Fleischkonsums nach und konstatiert: Die Frage, wer Fleisch essen dürfe, habe schon immer die Gemüter erregt. 

Jakob Pallinger ist Journalist und Redakteur bei der österreichischen Tageszeitung DER STANDARD. Er schreibt vorwiegend über gesellschaftliche Problemfelder, darunter fallen unter anderem der Facharbeitermangel, Klimawandel sowie die Flüchtlingsproblematik. Außerdem schrieb er vereinzelt Beiträge für das Online-Medium ZUM BEISPIEL EICHGRABEN, das über Ereignisse in der österreichischen Kleingemeinde Eichgraben mit ungefähr 4.700 Einwohnern berichtet.

DER STANDARD ist eine österreichische Tageszeitung mit Sitz in Wien. Die Zeitung wurde 1988 nach dem Vorbild der NEW YORK TIMES gegründet und erhielt 1994 den ersten Onlineauftritt aller deutschsprachigen Zeitungen. DER STANDARD gilt im Vergleich zu anderen österreichischen Blättern als linksliberale Zeitung. Gründer Oscar Bronner sagte der TAZ: „Ich war politisch immer ein Liberaler, aber eher links der Mitte sozialisiert.“ EUROTOPICS beschreibt die Zeitung als linksliberales Qualitätsmedium, das insbesondere in der Einbindung seiner Nutzer:innen eine Vorreiterrolle einnehme. Der STANDARD hatte im Jahr 2020 eine verkaufte Auflage von knapp 55.000 Exemplaren.

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„Man muss kein Veganer sein, um das Klima zu schonen“

Der Spiegel, 25.04.2022 - Christoph Seidler

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Die Perspektive in 30 Sekunden

Man muss kein Veganer sein, um das Klima zu schonen“, bringt der Journalist Christoph Seidler seine These im Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL auf den Punkt. Eine nachhaltige Lebensweise funktioniere auch mit Fleischkonsum – aus dem Labor.

Sogenanntes „Laborfleisch“ berge aktuellen Studien aus Finnland zufolge „handfeste Vorteile für die Umwelt“, resümiert Seidler. In den Untersuchungen aus Finnland schnitten innovative Lebensmittel, die durch neuartige Produktionstechniken hergestellt werden – also etwa Fleisch aus Zellkulturen aus dem Labor –, besonders ökologisch günstig ab. Ersetze man die konventionelle Kost in Europa durch eine Ernährung, die auf Labor-Lebensmitteln basiert, werde die Belastung von Land, Wasser und Klima um 83 bis 87 Prozent gesenkt – darauf weise zumindest die Theorie auf Basis von Modellen hin.

Das mag auf den ersten Blick „gewöhnungsbedürftig“ klingen. Doch die heutige Landwirtschaft nehme große Flächen in Beschlag, verbrauche teils knappes Wasser und produziere etwa ein Drittel der Treibhausgasemissionen weltweit. Darüber hinaus seien Nahrungsmittel aus dem Labor auch ernährungsphysiologisch sinnvoll, weil sie laut der Studie ein vollständigeres Spektrum an essenziellen Nährstoffen enthalten.

Anmerkungen der Redaktion

Christoph Seidler ist Reporter beim SPIEGEL. Seine journalistische Karriere begann er dort mit einem Volontariat in der Online-Redaktion. Seidler hat in Dresden, Lausanne, Berlin und Oslo Internationale Beziehungen studiert und neben dem SPIEGEL auch für die Vereinten Nationen und den MDR gearbeitet. Seit 2008 war Seidler zunächst als Wissenschaftsredakteur für SPIEGEL ONLINE tätig. 2018 trat er dort eine Stelle als Reporter an und arbeitet seit 2020 für die Redaktion des Print-Magazins. Er ist zudem Autor mehrerer Sachbücher, wie beispielsweise „Deutschlands verborgene Rohstoffe: Kupfer, Gold und Seltene Erden“.

DER SPIEGEL ist ein deutsches Nachrichtenmagazin, das 1947 von Rudolf Augstein gegründet worden und zuletzt (2/22) in einer Auflage von über 731.000 Exemplaren erschienen ist. Die Gesamtauflage ist damit im Vergleich zum ersten Quartal 2022 um 8,3 Prozent gestiegen. DER SPIEGEL zählt zu den deutschsprachigen Leitmedien: Er prägt die gesellschaftliche Debatte und Öffentlichkeit. In den Jahren 2019 und 2020 war das Magazin das meistzitierte Medium in Deutschland. Eine besondere Rolle im Magazin nimmt bis heute der investigative Journalismus ein. 1963 führten eine solche Recherche und die sogenannte SPIEGEL-Affäre dazu, dass der damalige Verteidigungsminister Franz Josef Strauß sein Amt räumen musste. DER SPIEGEL wird traditionell als eher linksliberales Medium gesehen, auch in Abgrenzung zu den anderen großen deutschen Nachrichtenmagazinen, dem FOCUS und dem STERN. Bereits Gründer Rudolf Augstein verortete sein Magazin „im Zweifel links“. 1994 wurde der dem SPIEGEL zugehörige, aber redaktionell unabhängige Online-Nachrichtendienst SPIEGEL ONLINE gegründet. Seit dem 8. Januar 2020 heißt auch das Online-Portal DER SPIEGEL, nachdem die Redaktionen der beiden Medien 2019 zusammengelegt wurden. Dennoch ist das Online-Portal immer noch rechtlich und wirtschaftlich unabhängig, da es von einer Tochtergesellschaft betrieben wird. DER SPIEGEL (online) zählt zu den fünf meistbesuchten Nachrichten-Webseiten in Deutschland. 2018 wurde bekannt, dass der langjährige Mitarbeiter Claas Relotius wesentliche Inhalte von (teils preisgekrönten) SPIEGEL-Reportagen erfunden hatte. Hiernach reichte Relotius seine Kündigung ein. Das Blatt sprach von „einem Tiefpunkt in der 70-jährigen Geschichte des SPIEGEL“.

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„Zwei Jahre nach den Corona-Ausbrüchen in der Fleischindustrie“

Deutschlandfunk (DLF), 14.06.2022 - Manfred Götzke

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Im Jahr 2020 kam es in der deutschen Fleischindustrie zu massiven COVID-19-Ausbrüchen, die Lockdowns für ganze Landkreise nach sich zogen. Angesichts des verstärkten Infektionsgeschehens in Schlachtbetrieben rückten die schlechten Arbeitsbedingungen der Branche ins Blickfeld der Öffentlichkeit. Auch die Unternehmensgruppe Tönnies aus Rheda-Wiedenbrück im Osten von NRW geriet massiv unter Druck. Der Redakteur Manfred Götzke stellt im Hörfunksender DEUTSCHLANDFUNK dar, was sich seither in der Fleischindustrie getan hat.

Bis vor zwei Jahren wurden Arbeiten wie das Schlachten und Zerlegen hauptsächlich durch Werkvertragsbeschäftigte erledigt. Angestellt waren die Arbeiter:innen bei Sub- oder Sub-Subunternehmen, Tönnies und Co. mussten sich rein formal nicht mit Fragen nach Verdienst und Unterbringung auseinandersetzen. In der Konsequenz lebten viele Beschäftigte auf engstem Raum und unter prekären Bedingungen. Überstunden seien häufig nicht ausgezahlt worden und auch die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall habe regelmäßig zu Problemen geführt.

Der Gesetzgeber reagierte Ende 2020 mit einem Verbot von Werkverträgen in der Fleischindustrie – dem Arbeitsschutzkontrollgesetz. „Damit wurde ein System, das über viele Jahrzehnte die gesamte Arbeitsorganisation der Branche geprägt hatte, Geschichte“, so Götzke. Heute dürfen Fleischunternehmen in ihrem Kerngeschäft nur eigene Beschäftigte einsetzen. Durch die mit dem Gesetz eingeführte Pflicht zur elektronischen Arbeitszeiterfassung sollen zudem Schlupflöcher beseitigt werden, um Mindestlohnvorschriften zu umgehen.

Dennoch ändere sich die Kultur in den Fleischbetrieben nur langsam. Götzke führt das unter anderem darauf zurück, dass viele der ehemaligen Subunternehmer übernommen wurden – „inklusive ihrer oft rabiat auftretenden Vorarbeiter“. Im Gespräch mit Gereon Schulze-Althoff, Leiter Qualitätsmanagement bei Tönnies, bestätigt auch dieser, dass die Unternehmensgruppe noch nicht gänzlich ohne die ehemaligen Subunternehmer auskomme: „[M]it einem Teil haben wir Wege gefunden, die Expertise, die wir noch nicht haben, weiter zu bekommen.“

Aus Beschäftigtenkreisen klingt laut Götzke dennoch der Grundtenor, dass die Situation sich insgesamt verbessert habe. Das bestätigt auch Anna Szot, eine Beraterin des Deutschen Gewerkschaftsbunds in Rheda-Wiedenbrück. „Es hat sich schon verbessert, das Arbeitsschutzkontrollgesetz hat ein bisschen Ruhe reingebracht“, berichtet sie Götzke. „Das was wir hören, ist, dass jetzt keine 12 bis 14 Stunden mehr gearbeitet wird – das heißt, das Arbeitszeitgesetz wird eingehalten.“

Laut Götzke wird auch die Unterbringung der Beschäftigten inzwischen von Tönnies organisiert. Der Autor, der sich selbst ein Bild von einigen Wohnungen machen konnte, kommt zu folgendem Schluss: „Alle sind sauber, halbwegs geräumig, sogar ein Neubau ist dabei.“ Dennoch seien es bis vor zwei Jahren Hunderte gewesen, die für ihre Arbeit bei Tönnies in prekären Unterkünften „hausten“. Auch Tönnies-Unternehmenssprecher Fabian Reinkemeier räumt diesbezüglich Fehler ein: „Gerade bei dem Thema Wohnen hätten wir früher hingucken müssen. Punkt.“

Anmerkungen der Redaktion

Manfred Götzke ist diplomierter Journalist und Redakteur bei DEUTSCHLANDFUNK, DEUTSCHLANDFUNK KULTUR und WDR. Er hat zuvor unter anderem für den BR und die linke TAGESZEITUNG (TAZ) gearbeitet. Für den Deutschen Radiopreis war Götzke in der Kategorie „Beste Sendung“ nominiert. Für den DEUTSCHLANDFUNK produziert Götzke des Öfteren Feature-Beiträge, beispielsweise über die Fleisch- und Agrarindustrie, das Berufsleben oder berufliche und schulische Nebenfolgen der COVID-19-Pandemie.

Der DEUTSCHLANDFUNK ist 1962 als Teil des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gegründet worden. Er ist eines der drei bundesweiten Hörfunkprogramme des DEUTSCHLANDRADIOS und hat einen Wortanteil von 80 Prozent. Das Programm beschäftigt sich besonders tagsüber mit tagesaktuellen Geschehnissen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. In den Abendstunden liegt der programmatische Schwerpunkt auf Kulturthemen wie Musik, Hörspielen, Lesungen und entsprechenden Berichten. Der DEUTSCHLANDFUNK sendet klassisch linear, jedoch betreibt er auch eine umfangreiche Audiothek und diverse Podcasts, wo Inhalte auch nicht-linear konsumiert werden können. Laut der Mediaanalyse „ma Audio 2021“ hat der DEUTSCHLANDFUNK im Jahr 2020 täglich rund 2,2 Millionen Zuhörer:innen erreicht.

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„Tierschutz: So kontrollieren die Veterinärämter Mastbetriebe“

Tagesschau.de, 22.09.2022 - WDR-Redaktion

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Die Perspektive in 30 Sekunden

Trotz regelmäßiger Kontrollen kommt es immer wieder zu Tierrechtsverstößen in Schweinemastanlagen. „Die jetzt veröffentlichten Videobilder aus sechs Ställen im Münsterland und in Ostwestfalen-Lippe legen den Verdacht nahe, dass es noch immer großen Handlungsbedarf gibt“, konstatiert das Online-Nachrichtenportal TAGESSCHAU.DE. Basierend auf Recherchen des WESTDEUTSCHEN RUNDFUNKS (WDR) fasst die Redaktion in einem Überblick zusammen, wie die nordrhein-westfälischen Mastbetriebe kontrolliert werden.

Wie alle landwirtschaftlichen Betriebe in NRW werden Schweinemastbetriebe alle drei bis sieben Jahre kontrolliert. Zuständig sind die Kreisveterinärämter. Die Häufigkeit der Kontrollen richtet sich danach, ob ein Betrieb bereits in der Vergangenheit mit Mängeln aufgefallen ist. Ist das der Fall, finden die Begehungen alle drei Jahre statt, andernfalls alle sieben Jahre – jeweils ohne vorherige Ankündigung.

Laut der WDR-Recherchen besucht etwa der Kreis Warendorf jährlich rund 200 der über 1.000 schweinehaltenden Betriebe im Kreis. „Dabei wird unter anderem geprüft, ob es im Stall Extra-Buchten für kranke Schweine gibt (…) und ob kranke Schweine auch wirklich in diesen Buchten untergebracht und tiermedizinisch korrekt behandelt werden“, erläutert die Redaktion.

Gebe es in einem Betrieb Probleme, werde so lange kontrolliert, bis diese gelöst sind, heißt es in dem Beitrag unter Berufung auf den Warendorfer Kreisveterinär Andreas Witte. Bei einer außerordentlichen Schwerpunktkontrolle von knapp 400 Mastbetrieben seien im Jahr 2019 insbesondere Mängel im Umgang mit kranken und verletzten Schweinen aufgefallen: Nur in 71 Prozent der geprüften Betriebe waren pflichtgemäße Krankenbuchten vorhanden.

Auch hinsichtlich der Notschlachtung todkranker Tiere sei das Ergebnis ernüchternd gewesen: In 14 Prozent der Fälle fehlten die erforderlichen Betäubungsgeräte oder waren nicht in vollem Umfang funktionsfähig. Das geht auch aus dem damaligen Abschlussbericht hervor: „Im Ergebnis der durchgeführten Schwerpunktaktion (in 2019) muss festgestellt werden, dass der Umgang mit kranken Einzeltieren sowie die Durchführung erforderlicher Nottötungen (…) deutlich verbesserungsbedürftig sind.“

Anmerkungen der Redaktion

Der WESTDEUTSCHE RUNDFUNK (WDR) ist die größte der neun Landesrundfunkanstalten der ARD. Er entstand 1956, als sich der NWDR in den NDR und den WDR aufteilte. Die Sendeanstalt hat sechs Radioprogramme und einen Fernsehsender, zu dessen bekanntesten Programmen unter anderem das Politmagazin „Monitor“, die „Sportschau“ oder das Kinderangebot „Die Sendung mit der Maus“ gehören. Laut eigenen Angaben ist der Sender nach Anzahl der Beschäftigten das zweitgrößte Medienunternehmen Europas hinter der BBC. Laut der „Media-Analyse 2021“ erreicht der Fernsehsender des WDR in Deutschland täglich rund 8 Millionen Zuschauer:innen, der Radiosender rund 11 Millionen Zuhörer:innen. Der Webauftritt des WDR hatte im April 2022 laut Similarweb rund 14,8 Millionen Besuche zu verzeichnen.

Das Online-Nachrichtenportal TAGESSCHAU.DE wurde 1996 veröffentlicht und diente zunächst als begleitendes Infoportal zur gleichnamigen Nachrichtensendung der ARD und anderer Nachrichtenangebote von ARD AKTUELL. Heute ist TAGESSCHAU.DE eine der meist aufgerufenen Informationsplattformen, eine Nachrichten-App und ein eigenständiges Medienangebot. Laut eigenen Angaben verzeichnet die Seite etwa 157 Millionen Seitenaufrufe pro Monat. Die Redaktionsleitung hat Juliane Leopold inne, die auch Chefredakteurin Digitales bei ARD-Aktuell ist. Seit 2017 ist über die Website auch das Onlineportal FAKTENFINDER aufrufbar, das Falschinformationen sammelt und einordnet.