Gerüchte, Verschwörungserzählungen, extremistische Propaganda: Die Informationsfreiheit, die uns das Internet bringt, ermöglicht vielen Akteuren auch ein leichtes Spiel bei der Verbreitung ihrer Weltsicht.
Sogenannte „Fake News“ – absichtlich verbreitete Falschmeldungen – sollen oftmals wie seriöse Nachrichten wirken und stellen uns damit vor die Herausforderung: Wie können wir solche Inhalte erkennen? Wie prüfen wir, ob eine Information vertrauenswürdig ist?
Der erste und wichtigste Schritt zum Erkennen von Fake News ist aber, dass wir selbst Meldungen kritisch hinterfragen.
1. Quellen prüfen
Wer verbreitet eigentlich eine Nachricht? Zu überprüfen, ob es eine angegebene Quelle tatsächlich gibt oder wer dahintersteckt, kann der erste Schritt sein, um Fake News zu erkennen.
Fake News-App: "Vorsicht! Giftstoffe im Handy"
Quellen prüfen und Fake News erkennen - da hilft am besten journalistische Praxis. Das geht ganz schnell mit unserem Serious Game "Vorsicht: Giftstoffe im Handy!?"
Millionen von Artikeln, Posts und Videos erscheinen tagtäglich im Netz – wie soll man da den Überblick behalten? Das Team des Bayerischen Rundfunks erklärt uns in diesem Video Schritt für Schritt, worauf wir achten sollten.
Nicht immer kann man Fakten selbst überprüfen. Faktenchecks können ein Tool sein, das bei der Einschätzung von Meldungen hilft.
Die Faktenchecker von Correctiv
Beim Recherchekollektiv Correctivprüft eine eigenständige „Faktencheck“-Redaktion laufend Meldungen auf ihren Wahrheitsgehalt. Die Redaktion sucht selbst nach irreführenden Informationen zu gesellschaftlich debattierten Themen, greift aber auch Hinweise von Facebook oder Leserinnen und Lesern auf. Nach Abschluss der Recherchen können Sie den Rechercheweg der Redaktion, relevante Studien und Gesprächspartner:innen in einem ausführlichen Bericht nachlesen.
ARD #faktenfinder und BR #Faktenfuchs
Die Angebote #faktenfinder der ARD und #Faktenfuchs des Bayerischen Rundfunks funktionieren ähnlich, ist aber etwas kompakter. In kurzen Übersichtsartikeln stellt die ARD-Redaktion alle Informationen zur Faktenlage dar. Im Fokus stehen dabei vor allem Meldungen zu aktuellen Nachrichten aus dem In- und Ausland. Zusätzlich bietet das Angebot zu einigen Themen vertiefte Hintergrundinfos.
Zuerst denken, dann klicken
Der gemeinnützige Verein Mimikama zur Aufklärung von Internetmissbrauch veröffentlicht unter dem Slogan „Zuerst denken, dann klicken“ auf seiner Facebook-Seite Falschmeldungen, aber auch Abofallen, Phishing, Fake-Gewinnspiele, schädliche Links etc. Ziel des Vereins ist es, Inhalte klarzustellen. Wer verdächtige Inhalte melden möchte, kann sich auch selbst an den Verein wenden.
3. Bildrecherche
Falschmeldungen nutzen oftmals Bilder, die aus einem ganz anderen Zusammenhang stammen. Bei der Überprüfung einer Bildquelle hilft die umgekehrte Bildersuche von Google: Einfach die URL des Bildes eingeben oder ein Bild hochladen und mit Hilfe der Suche herausfinden, aus welchem Kontext das Bild eigentlich stammt.
Eine weitere Möglichkeit zur Überprüfung von Bildquellen ist das englischsprachige Tool Tineye, das nach dem gleichen Prinzip funktioniert. Beide Bildersuchen sind kostenlos.
In einem umfangreichen Dossier zum Thema Fake News bietet die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) Ihnen jede Menge Infos zum Thema: z.B. eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Erkennen von Fake News oder eine Vorstellung verschiedener Faktenchecker und ihrem Vorgehen zum Überprüfen von Nahrichten.
Klickwinkel
Auf der Website des Videowettbewerbs Klickwinkel finden sich Tutorials für Schülerinnen und Schüler und Unterrichtsmaterialen zu digitalen Themen. Dazu gehört auch: Wie kann man Fakt und Fake unterscheiden? Wie trenne ich Nachricht und Meinung?
Die Fake Hunter ist ein Planspiel, bei dem es darum geht, Recherchekompetenzen zu schulen und zu lernen, wie man Nachrichtenmeldungen überprüft. Ursprünglich für die öffentlichen Bibliotheken in Schleswig-Holstein entwickelt, sind mittlerweile Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in ganz Deutschland in der Durchführung geschult – vielleicht auch in Ihrer Nähe. Werfen Sie doch einen Blick auf die Liste der Anbietenden.